Momentaufnahmen aus Droschkau und Umgebung

 

 

In meinem Album sind jetzt neben allen bisher auf meiner Hompage hier veröffentlichten Bildern noch einige einzelne meiner Droschkauer Zeit übrig, die aber keine zusammenhängenden Erlebnisse zeigen. Ich möchte sie Euch aber nicht vorenthalten. Ihr findet sie hier mit einer jeweiligen kurzen Beschreibung.

 

Bild 01) Hier seht Ihr einen Teil unser Droschkauer Fluggeländes mit Halle im Hintergrund. Die Halle ist auch in meinem Bericht „Gne 3, mein erstes selbstgebautes Segelflugzeug“ zu sehen, auf dem hier abgebildeten Startplatz entstanden auch die Gne 3-Aufnahmen.

 

Bild 02) Eine Grunau 9 fertig zum Gummiseilstart in Droschkau. Die Haltemannschaft stemmt sich ins Erdreich, das Seil wir angezogen. Doppelsitzerschulung für uns blutige Anfänger im direkten Beisein eines Fluglehrers kannte man zu der Zeit noch nicht. So wurden einem die Grundlagen des „Fliegens“ vom Fluglehrer mündlich erklärt, ja und dann rein in die Kiste und los! Das Alles war natürlich nicht ganz ungefährlich, deshalb war zumindest das Tragen eines Sturzhelms für uns Pflicht. Meinen aller ersten Start erlebte ich ebenfalls auf diesem Schulgleiter. Es war im Jahr 1936. Allerdings doch mit meinem Fluglehrer Albert Kern. Ich erinnere mich noch genau. Ich wirkte als als 14 jähriger Lausbub wohl noch recht jugendlich und so setzte mich Albert kurzerhand einfach auf seinen Schoß, Bauchgurt umgelegt und ab gings als „Doppelsitzer“.

Die Daten und auch Personen der hier gezeigten Aufnahme sind mir leider nicht mehr bekannt. Es wird wohl im Jahr 1936 sein. Der Pilot scheint nicht allzu schwer zu sein, man erkennt ein auf der Flugzeugnase befestigten Sandsack als Ausgleichsgewicht.

 

Bild 03) zeigt die gleich Szene wie Bild 02, aus der Sicht des Piloten am Westhang des Droschkauer Hügels. Die „Gummihunde“ legen sich mächtig ins Zeug.

 

Bild 04) Rücktransport einer verkleideten Grunau 9 (Ei) zum Start. Als Transporthilfe hatten wir mehrere selbstgebaute lose Hilfsrollen die wegen dem unebenen Gelände sinnvoller Weise recht große Räder hatten. Die Aufnahme entstand wahrscheinlich ebenfalls 1936.

 

Bild 05) Ein Grunau Baby musste auf den tiefergelegenen nahen Oderwiesen „außenlanden“ und wird mit vereinten Kräften zurück geholt. So etwas war keine Seltenheit und begeisterte freiwillige Helfer fanden sich in der örtlichen Dorfjugend, wie zu sehen ist, immer schnell.  „Fahrt ist das halbe Leben!!“ Ein fliegerischer Grundsatz, der auch heute noch absolute Gültigkeit hat, schärften uns unsere Fluglehrer so ziemlich als erstes ein. Die damaligen Schulgleiter verfügten aber über keine Fahrtmesser. Vor allem noch unerfahrenen Piloten mit noch nicht ausreichenden Gefühl für die Fahrt passierte es, wenn sie nach dem Gummiseilstart für ausreichende Fahrt doch zu stark drückten, deswegen den Hangaufwind nicht erreichten und „absoffen“. Auch mir ist es in den Anfängen so ergangen. Die Aufnahme ist im Album mit 1936 ohne nähere Angaben  datiert.

 

Bild 06) Aber auch Windenstart kannten wir bereits. Dazu muss erklärt werden, dass man zu diesem Zeitpunkt noch keine Schwerpunktkupplung kannte. Diese wurden mir erst erst nach dem Krieg bekannt. Mit der Bugkupplung war verständlicher Weise die zu erzielende Startüberhöhung bei weitem nicht so hoch wie es mit der späteren und auch heut noch verwendeten Schwerpunktkupplung möglich ist. Hier habe ich 1936 unsere Winde in Droschkau abgelichtet. Sie war ein Eigenbau des Grünberger Vereins, versehen mit einem amerikanischen Packard Motor aus einem ausgemusterten Direktionswagen eines großen Grünberger Unternehmens. Die Aufspulvorrichtung war wie zu erkennen ist mit einer Kreuzspindel ausgeführt. Auf unserem Platz konnten wir das Seil auf ca. 800 bis 900 m auslegen und erreichten so je nach Wind eine Startüberhöhung bis ca. 300 m.

 

Bild 07) Jetzt springen wir rüber nach Grunau/ Hirschberg- Hartau. Hier habe ich 1941 während meines Sonderlehrgangs einen DFS Habicht auf dem Platz Hirschberg- Hartau  abgelichtet.

 

Bild 08) Mit einem kräftigen 9- Zylinder Sternmotor war die Morane MS 315 ausgestattet. Sie war ein französisches „Beuteflugzeug“ und wurde aufgrund ihrer Eigenschaften auf vielen NSFK- Plätzen im Reichsgebiet als Schleppmaschine eingesetzt. Ich fotografierte sie während meines Sonderlehrgangs im Frühjahr 1941 in Hirschberg- Hartau.

 

Bild 09) hier seht Ihr mich bei der Starvorbereitung zu einem Alleinflug in einer Goevier während des "Sonderlehrgangs" 1941 auf dem Platz Hartau. Auf dieser Maschine wurden wir überwiegend ausgebildet. Es war ein Doppelsitzer mit nebeneinander angeordneten Sitzen. Im Flugverhalten war sie nicht ganz unempfindlich. So musste jedes Mal zu einem Alleinflug eine Bleiplatte im Cockpit verschraubt werden. Bei einem solchen Alleinflug passierte es mir, dass ich ungewollt den erforderlichen Streckenflug über 50 km absolvierte. Nach dem Ausklinken in einem F- Schlepp gelang mir ein beachtlicher Höhengewinn. Berauscht von diesem Erlebnis hatte ich kein Auge  mehr für die Wolkenbasis und hatte unversehens keine Erdsicht mehr. Orientierungslos lies ich mich erst mal treiben, in der Hoffnung das „Loch vom Dienst“ zu finden. Was sich plötzlich auch auftat. Mit der wieder gewonnenen Erdsicht erblickte ich auch einen Platz, den ich schnurstracks ansteuerte. Ohne zu wissen, wo ich bin, landete ich dort sicher. Erst nach der Landung erfuhr ich, dass ich mich in Schweidnitz- Weizenroda befand. Telefonisch konnte ich Grunau erreichen. Unser leitender Fluglehrer Pit van Husen kam  persönlich mit einer Schleppmaschine und holte mich wieder ab. Bei der Berechnung stellte sich heraus, dass der ungewollte „Blindflug“ knapp über 50 km Strecke maß, den mir van Husen ohne zu zögern für meine Silber-C bestätigte.

 

Bild 10) meine Ausbildungsgruppe bei klirrender Kälte vor unserer Goevier während des Sonderlehrgangs 1941.Mit unserern Winterkombis hatten wir schon eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Michelin- Männchen.  Die Namen der Kameraden im Vordergrund sind mir alle noch geläufig. An der Maschine angelehnt Alfons Hiermer, von dem auch in dem Beitrag  "Meine Fluglehrer" die Rede ist.

 

Bild 10) Hier habe ich in Grunau, aber noch zu Vorkriegszeit (Wahrscheinlich 1936/37) die Grunauer „Blindekuh“ fotografiert. Sie war eine Grunau 8, einer der ersten Doppelsitzer. Sie wurde dort bereits mit entsprechender Instrumentierung zur Blindflugschulung verwendet. Zu  dieser Zeit haben in Grunau unter anderem Hermann Zitter und auch Pit van Husen auf der „Blindekuh“ geschult.

 

>>>> "zur Startseite"

 >>>> zurück "Inhaltsverzeichnis/ Updates"

 

 

Nach oben